Zerbster Leichtathleten wagen sich an überregionalen Wettkampf

Am vergangenen Samstag reisten 5 Zerbster Leichtathleten ins benachbarte Bundesland Sachsen nach Leipzig, um am dortigen 20. Mitgas Indoor-Meeting teilzunehmen. Austragungsort war die beeindruckend große Quarterback-Immobilien-Arena, die es an nichts fehlen ließ: tolle Wettkampfstätten, eine prima Versorgung und sogar Stände mit Sportartikeln. Und es gab darüber hinaus eine Live-Übertragung, so dass auch zu Hause mitgefiebert werden konnte. So hatte z.B. Luise Elmenthaler, die leider krankheitsbedingt nicht mitreisen konnte, alles im Blick. Auch Handrichs verfolgten das Geschehen. Das Teilnehmerfeld umfasste 1300 Starter aus 100 Vereinen mit Heimat in Deutschland, Tschechien und Belgien.

Lorelai Bergt startete schon am Vormittag und musste sich mit 49(!) weiteren Teilnehmerinnen in ihrer Altersklasse messen. Unsere jüngste Athletin überzeugte wieder mit Talent und Willenskraft und sicherte sich den 1. Platz im Sprint (7,53s), den 2. Platz im Hürdenlauf (10,66s) und den 3. Platz auf der 800m Strecke (2:45 min). Die mitgereisten Eltern, ihr Opa, ihre Vereinskameraden und die Zuschauer am Bildschirm waren überwältigt: unsere kleine Maus setzte sich gegen so eine zahlreiche Konkurrenz durch! Nur ihr heiß geliebter Weitsprung wollte ihr an diesem Tag nicht so gelingen, dass es für eine Platzierung auf dem Podest reichte. Aber der nächste Wettkampf wird kommen.

Ab der Mittagszeit wurde es dann für Clara Krug, Fenja Nierenberg, Ben Hohmann und Franz Elmenthaler ernst. Hier standen Kugelstoßen, Weitsprung, Sprint, Hürden und 800m auf dem Programm. Alle vier gingen sehr beherzt und konzentriert in ihre Wettkämpfe.

Clara, etwas vom Lampenfieber geplagt, sorgte gleich in ihrer ersten Disziplin mit einem tollen 5. Platz für eine Überraschung. Gegen 44 Läuferinnen trat sie im 60m Sprint an und lief mit 8,67s eine neue persönliche Bestzeit. Da Hürdenlauf und Weitsprung fast zeitgleich stattfanden, blieben die Höchstleistungen hier „stressbedingt“ etwas auf der Strecke. Aber beim Kugelstoßen konnte sie mit 9,66 m einen neuen persönlichen Rekord aufstellen und belegte damit den 9. Platz.

Fenja war sehr aufgeregt an diesem großen Wettkampftag, aber sie war mit enormer Freude dabei. Zwar gelang ihr das Kugelstoßen durch einen Sturz nicht so recht, aber die Sprintstrecke von 60m lief sie wie der Wind und erzielte eine neue persönliche Bestleistung von 8,68s. Von 29 Teilnehmern belegte sie Platz 12. Hier entschieden sogar Tausendstel über die Plätze. Beim Weitsprung reichte es für einen guten Platz im Mittelfeld.

Ben Hohmann, der von dieser besonderen Wettkampfatmosphäre begeistert, aber auch aufgeregt war, überzeugte mit sehr guten Leistungen. In allen 4 Disziplinen erzielte er neue persönliche Bestleistungen. Sein persönliches Ziel im Wettkampf über 800m unter 2:40 min zu laufen, verfehlte er nur knapp. Im Sprint wurde er mit 8,05s siebenter - 9 Mitstreiter platzierten sich hinter ihm. Am Weitsprung hatte Ben am meisten Spaß. Mit einer hervorragenden Weite von 5,14m erkämpfte er sich die Bronzemedaille. Es ist immer wieder eine Freude, seinem „Flug“ zuzuschauen! Seine 10,61s im Hürdenlauf hält er für ausbaufähig. Hier will er mehr trainieren. Seine Leistung hier im etwas kleineren Starterfeld wurde mit der Bronzemedaille belohnt.

Franz startete mit Kugelstoßen in den Wettkampf. Mit 8,84m erreichte er am Ende einen guten 6. Platz. Im Sprint und im Hürdenlauf reichten seine Ergebnisse im Mittelfeld der vielen Teilnehmer. Mit intensiverem Training sollen die Werte hier verbessert werden. Im Weitsprung gelangen ihm tolle 4,32m - er überraschte mit einem 4. Platz - 15 Mitstreiter konnte er hier hinter sich lassen. Seine Parade-Disziplin, die 800m, verlangte ihm am Ende dieses langen Wettkampftages um 20.30 Uhr noch einmal alles ab. Er startete im 3. Lauf der Zeitschnellsten nach den gemeldeten Vorleistungen. Nach 3 Runden noch Vorletzter, kämpfte er sich mit seinem bekannten Schlusssprint noch vor bis auf Platz 3 und konnte bei der Siegerehrung auf dem Podest stolz die Bronzemedaille entgegennehmen.

Um 21 Uhr ging für unsere 5 Athleten ein zwar anstrengender, aber sehr aufregender und schöner Wettkampftag zu Ende. Alle konnten neue Erfahrungen und Eindrücke sammeln. Alle haben sich gegenseitig unterstützt und angefeuert, was von einem großen Zusammenhalt innerhalb der Gruppe zeugt. Gegen so manchen „Spezialisten“ traten sie in ihren Altersklassen mehrfach an. Interessant, einmal in so einem enorm großen Starterfeld, aus 14 anderen Landesleichtathletikverbänden, dabei zu sein. 6 Medaillen fuhren mit nach Hause. Darauf können wir stolz sein! Ein großer Dank geht an die mitgereisten Familienmitglieder für die 1A-Betreuung und Unterstützung!

Text und Foto: Dorit Elmenthaler